Leitlinien
Leitlinien der Gemeinschaft Wohnen im Wittum
innenstadtnah und für alle Generationen
Miteinander wohnen in selbstbestimmter, gelebter und verbindlicher Nachbarschaft.
Alt und Jung zusammen – das ist unser Ziel, weil wir glauben, dass der Austausch zwischen den Generationen alle Altersgruppen bereichert. In einer gesunden Mischung von alten und jungen Menschen, von Alleinlebenden und Paaren, von Alleinerziehenden und Familien mit Kindern sehen wir eine gute Vorraussetzung für ein lebendiges Miteinander. Das erfordert von allen Beteiligten die Bereitschaft Gemeinsinn, Solidarität, Kooperationsbereitschaft und Toleranz zu entwickeln und zu fördern.
Wir streben eine aktive, verlässliche Nachbarschaft an, damit sich jeder Mitbewohner/in der Aufmerksamkeit und Hilfe der anderen sicher sein kann. Das beinhaltet den täglichen Schwatz und gemeinsame Freizeitaktivitäten genauso wie praktische Hilfen im Alltag wie z.B. bei Einkauf, Kinderbetreuung, Pflege von Pflanzen und Tieren im Urlaub. Ausgenommen davon ist die gegenseitige Pflege.
Gelebte Nachbarschaft bedeutet für uns auch, anfallende Arbeiten an der Wohnanlage gemeinsam zu erledigen. Wer was macht und wie viel, richtet sich – ohne Zwang – nach den persönlichen Fähigkeiten und zeitlichen Möglichkeiten. Daneben kommt aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Neben spontanen Treffen im kleinen Kreis soll einmal im Monat, etwa beim Frühstück für alle im Gemeinschaftsraum, gemeinsam einfach „getratscht“ werden. Die Gemeinschaft bestimmt selbst, welche Formen das gemeinschaftliche Leben annehmen soll.
Wir wünschen uns daher von den zukünftigen Bewohnern:
- Interesse an verbindlicher Gemeinschaft
- Mitarbeit bei der Planung um Umsetzung des Projekts
- Achtung der Selbständigkeit im persönlichen Lebensbereich
- Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
- Bereitschaft, Konflikte gemeinsam zu lösen
- Mitarbeit an der Planung und Umsetzung des Projekts
- Aktive Mitgestaltung des Zusammenlebens
- Gegenseitige Unterstützung im Alltag
- Kleine Hilfen bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit
- Ökologisch verantwortliche Lebensweise
Für die Architektur der Wohnungen stellen wir uns vor :
Sie sollen individuell gestaltbar, barrierefrei und altengerecht, doch auch den Bedürfnissen von Familien und Kindern entsprechend flexibel geplant sein. Gemeinschaftsräume und -flächen bilden Orte der Begegnung und des Miteinanders. Die Gemeinschaft bestimmt selbst, welche Formen das gemeinschaftliche Leben annehmen soll.
Mit Freu(n)den alt werden
Junge und Alte, alle Generationen können vom Miteinander profitieren:
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Für ältere Mitbewohner/innen erhöht sich die Chance, durch gegenseitige Nachbarschaftshilfe bis ins hohe Alter hinein aktiv und selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.
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Persönlichen und individuellen Hilfe im Alter können privat nur noch selten und immer verbunden mit hohen Kosten realisiert werden. Im Wohnprojekt können professionelle Dienstleistungen gemeinsam effektiver und günstiger genutzt werden.
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Die zeitweise Kinderbetreuung durch “Wahlgroßeltern” tut allen Beteiligten gut und fördert den Dialog zwischen Alt und Jung.
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Urlaubspflege von Haustieren und Pflanzen, Leeren des Briefkastens, Beaufsichtigung der Wohnung durch Nachbarn und vile andere kleine Nachbarschaftshilfen kommen allen zu Gute.
Saarbrücken, im Juni 2011
Stefan Freichel